Urbanes Schwimmen wird zur städtischen Attraktion

    Der Trend „Urbanes Schwimmen“ erobert schon seit längerem die Städte – und wer würde an einem heißen Sommertag nicht gerne mitten in der Stadt eine Erfrischung suchen oder auf kurzen Wege nach dem Arbeitstag noch schnell ins kühle Nass eintauchen. Wir begrüßen Überlegungen und Pläne dieser Art ausdrücklich.
    Badeschiffe, Pontons oder andere Konstruktionen, die temporär oder auch ganzjährig im Kieler Hafen oder der Innenförde liegen können, sind unseres Erachtens die bessere Lösung als ein Stadtstrand an der Hörn.

    Welche Probleme ein Stadtstrand bereiten kann, sehen wir am Beispiel des Flensburger Strandes „Soltitüde“. Der Flensburger Stadtstrand sieht nach jedem Wochenende aus wie eine Müllkippe! Müll, Scherben und glühende Grillkohlereste stellen eine große Gefahr für die Besucher dar. Große Partygruppen, öffentliche Trinkgelage und Lärmbelästigung – wer möchte das an solch einer zentralen Lage unserer Stadt erleben – sicher niemand. Stadtstrände sauber und attraktiv zu halten, erfordert ein hohes Maß an Reinigungs- und Kontrollaufwand und somit hohe Kosten.

    Neben dem Berliner Badeschiff, welches in vielen Überlegungen auch anderer Städte, zurecht als gelungenes Beispiel mit Vorbildcharakter genannt wird, möchten wir ein ebenso gelungenes Beispiel aus Kopenhagen nennen – aber nicht den von der Kooperation genannten Stadtstrand Amager, sondern das Hafenbad „Islands Brygge“. Eine architektonisch anspruchsvolle Pontonkonstruktion aus Holz, die einen innenliegenden Pool und die Nutzung des Hafenwassers zum Schwimmen miteinander kombiniert. Nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch eine feste Attraktion in Kopenhagen, die Besucher und Stadtbewohnern in zentraler Lage das Schwimmen im Herzen der Stadt ermöglicht.

    So oder so – es gibt viele gelungene Beispiele aus Städten weltweit. Für Kiel die beste Lösung, einen optimalen Standort zu finden, erfordert ein Konzept und sorgfältige Planungen – damit das Projekt sprichwörtlich kein Schlag ins Wasser wird.