Philosophenstatuen

    Sehr geehrter Herr Stadtpräsident, sehr geehrte Damen und Herren,

    der Verein „Kiels Gelehrtes Erbe e. V.“ hat sich die möglichst exakte Rekonstruktion der vier überlebensgroße Statuen der griechischen Philosophen Platon und Aristoteles, des Staatsmanns der athenischen Antike Solon und des berühmtesten Arztes des Altertums Hippokrates zum Ziel gesetzt.

    Die vier Statuen am Hauptportal im Schlossgarten waren bis zu ihrer Zerstörung im Jahr 1945 das Symbol der vier klassischen Gründungsfakultäten der Kieler Universität.

    Für die Studenten der damaligen Zeit war der Schlossgarten eine Oase und die vier steinernen Gelehrten am Eingang der Universität waren ihnen lieb. Aufgrund ihrer Haltung und ihres Gesichtsausdruckes waren sie allerdings auch manchmal Zielscheibe mancher „Blödelei“.

    Ich zitiere mit ihrer Erlaubnis aus dem Buch „Kiel -so wie es war“ von Jörg Talanow ein den Gelehrten angedichtetes Gespräch:

    Platon -geradeaus in den Schlossgarten schauend:

    „Finden Sie nicht, meine Herren, dass hier ein verdächtiges Aroma herrscht?“

    Hippokrates: „In der Tat, Herr Kollege, ich machte auch bereits diese Beobachtung. Schließlich gehört es ja zu meinem Beruf.“

    Solon zeigte mit der rechten Hand die Treppe hinunter: „Sehen Sie doch, da liegt eine gewisse Substanz in welcher wir ohne Frage die Ursache der besagten Wahrnehmung vor uns haben.“

    Darauf Aristoteles: „Ihre unfeinen Anspielungen möchte ich überhört haben. Immerhin ist mir in dieser Hinsicht nichts nachzuweisen.“

    Soweit die Anekdote.

    Mit der Rekonstruktion der Statuen wird die Geschichte der Universität und ihrer Professoren und Studenten wieder lebendig. Kulturelles Erbe ist nicht Verstaubtes, sondern wie die Geschichte oben zeigt, gleichzeitig Gesprächsanlass und im Fall der vier Gelehrten ein Symbol der guten Zusammenarbeit zwischen CAU und der Stadt Kiel. So kann es wieder werden.

    Die Stadt Kiel profitiert vom herausragenden Ruf der CAU im Forschungsbereich. Im vorigen Jahr wurden die Spitzenleistungen der CAU gewürdigt und zwei Projekte als Exzellenzcluster anerkannt. Stolz titelten die Kieler Nachrichten:

    Uni Kiel bekommt 100 Millionen Euro für die Forschung (KN)

    Zurecht freute sich Oberbürgermeister Ulf Kämpfer über dieses herausragende Ergebnis nicht nur für Kiel, sondern für das Bundesland Schleswig-Holstein.

    Zeigt es doch, dass die CAU zu Kiel über die Qualität, Orginalität, Konkurrenzfähigkeit und Leistungsfähigkeit verfügt, im Forschungsbereich in der Champions-League mitzuspielen und vielleicht als eine der wenigen Universitäten als Exzellenzuniversität anerkannt zu werden.

    Durch die Spitzenforschung in Kiel wird eine Innovationskette in Gang gesetzt, in dem innovative Unternehmen gedeihen und Fachkräfte ausgebildet werden, die so dringend benötigt werden.

    Die CAU stärkt den Wirtschaftsstandort Kiel nachhaltig!

    Mit der Unterstützung des Vereins „Kiels Gelehrtes Erbe e. V.“ setzt die Ratsversammlung deshalb auch ein Zeichen der besonderen Verbundenheit zwischen der CAU und der Stadt Kiel

    Im Ortsbeirat Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook wurde bereits im Jahr 2010 über die Idee berichtet, im neugestalteten Schlossgarten vier rekonstruierte Statuen, wie sie früh am Eingang des Universitätsgebäudes standen, aufzustellen

    Damals unterstützte die Kieler Ratsversammlung und der damalige OB Torsten Albig diese Idee, die nun vor der Umsetzung steht. Die Schirmherrschaft über das Projekt trägt nun der OB Ulf Kämpfer.

    Der Verein „Kiels Gelehrtes Erbe e. V.“ hat das Jahr 2019 zum Aktionsjahr erklärt, um einen Großteil der Kosten – voraussichtlich 400.000 Euro – an Spenden für die Rekonstruktion der Statuen aufzubringen.

    Dem Verein „Kiels Gelehrtes Erbe e. V.“ danken wir an dieser Stelle für die zahlreichen Aktivitäten.

    Unter dem Motto „Demokratie 1848“ hatte der Verein 2009 als erstes Projekt die Aufstellung einer Gedächtnisstele für die Brüder Justus und Theodor Olshausen in der Universität an markanter Stelle am Verwaltungshochhaus an der Olshausenstraße erfolgreich organisiert.

    Wir hoffen, dass am Ende des Jahres 2019 die Spendensumme erreicht wird, damit dann auch die Gelehrten wieder im Schlosspark stehen.

    Es wird Zeit, dass wir als Kieler Ratsversammlung die Aktivitäten des Vereins „Kiels gelehrtes Erbe“ im Aktionsjahr 2019 unterstützen, damit die Kieler Innenstadt für Kieler und seine Gäste attraktiver wird.