Holstein-Stadion

    Sehr geehrter Herr Stadtpräsident, sehr geehrte Damen und Herren,

    durch Ihren frischen und offensiven Fußball trug die Mannschaft von Markus Anfang dazu bei, ganz Kiel und Schleswig-Holstein für den Fußball zu begeistern. Die Vereinsflagge von Holstein-Kiel weht nach dieser Party-Saison nicht nur vor dem Stadion, sondern in vielen Vorgärten in Kiel und Umgebung. Da Holstein-Kiel, was die Werbeinnahmen betrifft, am Ende der Nahrungskette steht, finanziert sich der Verein zum großen Teil aus Zuschauereinnahmen.

    Zwar erzielte die KSV mit 10.500 Fans pro Heimspiel einen neuen Zuschauerrekord und dies bei einer Kapazität von nicht einmal 12000 Plätzen.

    Nicht auszudenken, wie viele Zuschauer gekommen wären, wenn Kiel ein bundesligataugliches Stadion besäße.

    Mit der vorgesehenen Erweiterung der Gegengerade bis Ende Oktober und spätestens im Sommer 2019 mit der Fertigstellung der neuen Ostkurve hat das Holstein-Stadion dann ein Fassungsvermögen von ca. 18000 Zuschauern.

    Holstein Kiel hat für Kiel und Schleswig-Holstein sehr viel erreicht.

    Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass auch die Stadt Kiel sich für ein bundesligataugliches Stadion stark macht, damit die KSV die Zweitligalizenz vom DFL erhält und perspektivisch in der Lage versetzt wird auch in der 1. Liga zu spielen.

    Die Mannschaft von Holstein-Kiel begeisterte mit Herz und Hingabe die Zuschauer im Stadion und darüber hinaus. Ein Ticket für ein Holstein-Spiel zu ergattern wurde im Verlauf des Jahres immer schwerer

    Fußball hat die Kraft, Menschen zu begeistern, zusammenzuführen, zu integrieren und Identität zu stiften.

    Jeder, der die KSV kennt, weiß, wie sehr der Verein und die Fans sich sozial engagieren.

    Deshalb ist Ihr Antrag, der von Holstein Kiel verlangt, sich für Respekt, Vielfalt, eine offene Gesellschaft einzusetzen überflüssig, nur eine Floskel.

    Für diejenigen, die sich bisher nicht und da zähle ich die Antragssteller hinzu mit Holstein Kiel auseinandergesetzt haben, zähle ich im Folgenden ein paar Beispiele auf:

    Die KSV setzt sich bereits vorbildlich für die Integration von Menschen mit Behinderungen ein.

    1. Die rege Partnerschaft zwischen der Stiftung Drachensee drückt sich unter anderem in den regelmäßigen Besuchen aus. Besuche der Ligaspieler bei Festivitäten und Aktivitäten und Gegenbesuche des Freizeitclubs Fußball der Werkstatt vertiefen den guten Kontakt.
    2. Um die gesellschaftliche Teilhabe von Blinden und Sehbehinderten zu fördern, bietet die KV-Kiel zudem mit dem DRK spezielle Live-Reportagen für sehgeschädigte Fans an.
    3. Die KSV Holstein unterstützt Anstoß! e.V. bei ihrem Ziel, armen und sozial ausgegrenzten Menschen einen Zugang zu regelmäßigem Sportangeboten zu verschaffen. Die KSV beteiligt sich beim Aufbau eines schleswig-holsteinischen Straßenfußball-Netzwerkes in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, Suchthilfe und Straßenzeitungen.
    4. Die soziale Integration ist bereits Bestandteil Holstein-Kiels. Dies gilt insbesondere für die eigenen Fans. Das AWO-Fanprojekt kümmern sich Sozialarbeiter um die Belange der jugendlichen Fans und beraten sie in Fällen wie Spielsicht, Überschuldung oder schlicht in Beruf und Ausbildung.

    Als Botschafter des Sports hat Holstein-Kiel für das Land zwischen den Meeren deutschlandweit geworben.

    Eine bessere Imagekampagne für unsere Stadt hätten wir uns in der Ratsversammlung gar nicht ausdenken können.

    So wie die Spitzenleistungen der Kieler Störche Kinder und Jugendliche motiviert, in einem Verein Fußball zu spielen und damit den Breitensport fördert, bringt der Breitensport neue Talente hervor und fördert die soziale Integration der Kinder und Jugendlichen.

    Wie kommunizierende Röhren ergänzen sich Spitzen- und Leistungssport.

    Wir begrüßen daher ihren Antrag, sowohl Holstein-Kiel als auch der Breitensport zu fördern.

    Allerdings sollte der Sport mit all seinen Vorteilen im Vordergrund stehen und nicht für eigene politische Ziele missbraucht werden.