Erweiterung der Bademöglichkeiten

    Rede der Vorsitzenden der AfD-Ratsfraktion Kiel, Ratsfrau Julia Brüggen, in der Ratsversammlung am 17.09.2020 zur Schaffung von Badestellen im innenstadtnahen Fördebereich

    Es gilt das gesprochene Wort!

    Sehr geehrter Herr Stadtpräsident,
    sehr geehrte Damen und Herren,

    nie war der Bedarf an zusätzlichen Bademöglichkeiten in der Stadt größer als in diesem Jahr, und nie der Unmut über die aktuelle Situation. Bei sommerlichen Temperaturen zieht es die Menschen ans Wasser und verständlicherweise auch viele im Bereich der innerstädtischen Förde. Umso frustrierender ist es für viele, wenn man nur ans Wasser aber nicht ins Wasser kommt bzw. dafür Schlange stehen muss. Wer sich das relativ kleine Areal für die Schwimmer an der Kiellinie am Camp 24/7 anschaut, der erkennt, dass diese Badestelle auch ohne Corona-Auflagen, nur ein erster Schritt sein kann, da sie den Bedarf bei weitem nicht abdeckt. Weitere sichere und attraktive Bademöglichkeiten müssen geschaffen werden. Nur so lässt sich verhindern, dass sich die Schwimmer beim Springen von Kaikanten, Fähranlegern und Stegen selbst gefährden.

    Bereits vor zwölf Jahren stellten wir den Antrag, geeignete Stellen in der Förde auszuweisen für Badeschiffe, Schwimmpontons oder Konstruktionen nach dem Vorbild des Kopenhagener Hafenbads „Islands Bryyge“. 15 Jahre nach der Eröffnung der ersten Hafenbades dieser Art, verfügt Kopenhagen über eine ganze Reihe davon. Die Menschen in Kopenhagen empfinden es als selbstverständlich, im Hafen zu schwimmen und genießen die kurzen Wege und Flexibilität. Die Hafenbäder Kopenhagens sind städtische Attraktionen für Einheimische und Touristen. Weitere werden noch geschaffen und die Stadtverwaltung Kopenhagens verfolgt dabei das Ziel, den Hafen zum „Blau für alle“ zu entwickeln. Dieses Motto sollte Kiel sich ebenfalls zu eigen machen. Kiel, als Stadt am Wasser, muss sein tolle Lage besser nutzen, um den Freizeit- und Erlebniswert „Wasser“, besonders an der Kiellinie weiter auszubauen.

    Attraktive und sichere Bademöglichkeiten bereichern das städtische Leben. Es ist notwendig, den Menschen, das Wasser als öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen, der zur Nutzung und Erholung einlädt. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig der öffentliche Raum für soziale Aktivitäten und Freizeitgestaltung ist. Es muss möglich sein, geeignete Standorte für zusätzliche Bademöglichkeiten in der Kieler Förde zu finden. In zentraler Lage, gut erreichbar und attraktiv für Besucher und Einwohner. Einem Stadtstrand erteilen wir bei diesen Überlegungen auch weiterhin eine Absage. Müllberge und Unmengen von Zigarettenkippen haben in diesem Sommer die Kieler Strände verdreckt. Der hohe Reinigungs- und Kontrollaufwand eines Stadtstrandes mit all seinen negativen Begleiterscheinungen spricht eindeutig dagegen.

    Einen Antrag, der einen Stadtstrand mit in die Neugestaltung der Kiellinie aufnehmen will, lehnen wir ab.

    Für alle anderen Vorschläge sind wir offen.