Umbenennung einer Straße zum NSU-Opfer-Gedenken

    Sehr geehrter Herr Stadtpräsident,
    sehr geehrte Damen und Herren,
    sehr geehrte Gäste,

    Opfer von Gewalttaten zu gedenken, ihre Angehörigen zu unterstützen und das Andenken an die Ermordeten in Ehren zu halten, ist eine Selbstverständlichkeit. Angehörige und Freunde werden den Verlust eines Menschen, den man liebt, niemals vergessen, der Schmerz verjährt nie.

    Die Morde des NSU richten sich zudem gegen die Wertvorstellungen des GG, insbesondere gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung. Sie wollen unsere demokratische Gesellschaftsordnung abschaffen. Dies haben sie mit Islamistischen und linksextremen Gewalttätern gemeinsam. Viele Opfer politischen oder religiösen Extremismus sind aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwunden.

    Wer erinnert sich heute noch an die Opfer des Sprengstoffanschlages in Ansbach und die Opfer, die im Regionalzug bei Würzburg mit Hieb- und Stichwaffen getötet und verletzt worden sind? Auch sie sind Opfer des politischen oder religiösen Hasses. Die Kieler Bürger zeigen nicht nur während der Kieler Woche, dass sie Gäste aus allen Teilen der Welt herzlichen empfangen, sondern – und das ist besonders erwähnenswert – machen sich gerade auch für Menschen mit Behinderung stark.

    Die Special Olympics in Kiel haben gezeigt, wie fröhlich Athleten und Kieler Bürger miteinander feiern. Kiel bietet viele positive Bezugspunkte und im Straßenbild finden sich viele herausragende Persönlichkeiten, die sich für eine freiheitliche und soziale Gemeinschaft eingesetzt haben. Nutzen wir mehr die Gelegenheit immer wieder auf Frauen und Männer hinzuweisen, um auch gerade der Jugend Vorbilder anzubieten, mit denen sie sich identifizieren können. Eine Straßenumbenennung – wie von der Linken gefordert – sind rein ideologisch motiviert. Deshalb lehnen wir sie ab.

    Ihr Angriff auf die AfD in ihrer Rede zeigt dann nur zu deutlich, dass sie bei ihrem Antrag nicht die Opfer im Sinn haben. Im Gegenteil: Sie entwerten das Gedenken an die Opfer politischer Gewalttaten. Wir fragen uns hingegen: Warum bekommt ein Opfer eine Straßenumbenennung und der andere nicht? Es darf keine Priorisierung der Opfer einer Straftat geben! Dies würde zu einer unwürdigen Diskussion führen.Für gute Vorschläge wie man an die Opfer politischer Gewalt gedenken kann, sind wir jederzeit offen.

    Den Antrag der Linken auf eine Straßenumbenennung lehnen wir ab.

    Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!