Gewalt gegen städtische Mitarbeiter erfordert sofortiges Handeln

    Die Antwort auf die kleine Anfrage der AfD-Ratsfraktion (DRS 0753/2019) zeigte eine erschreckende Zunahme von tätlichen und verbalen Übergriffen auf die Mitarbeiter der Stadt Kiel. Die Zahl der gemeldeten Fälle stieg von 84 im Jahr 2017 auf 280 Fälle im Jahr 2018 an. Kein Amt blieb unbetroffen. 55% aller Fälle aus 2018 traten im Bürger- und Ordnungsamt auf.
    Immer mehr Menschen, die im öffentlichen Dienst Arbeit für den Bürger leisten, werden Opfer verbaler und tätlicher Angriffe. Die Hemmschwelle übergriffig zu werden, sinkt offenbar beständig.

    Für die AfD-Ratsfraktion ein Grund zum Handeln. Der Antrag (DRS 0001/2020) forderte die Verwaltung auf, diese Fälle fortan zentral zu erfassen und zu analysieren und konkrete Schutzmaßnahmen für die städtischen Mitarbeiter zu entwickeln.

    Die zunehmende Gewalt gegenüber Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes ist ein bundesweites Problem, das immer häufiger, aber nur kurz, mit besonders brutalen Vorfällen in den Fokus der Öffentlichkeit gerät.
    Auch am Tag der Einbringung des AfD-Antrages unterstrich die tagesaktuelle Entwicklung die Bedeutung und Brisanz des Themas. Im Jobcenter Rottweil wurde eine Mitarbeiterin von einem Kunden mit dem Messer angegriffen und schwer verletzt.
    „Bedauerlicherweise konnte nicht einmal das die anderen Ratsfraktionen dazu bewegen, sich mit einem deutlichen Zeichen vor die Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu stellen. Die schweigende Ablehnung kann man nur als Desinteresse verstehen“, kritisiert die Fraktionsvorsitzende Julia Brüggen.
    Die Stadtverwaltung Kiel hingegen sieht sehr wohl die Brisanz und bestätigt somit die Berechtigung des AfD-Anliegens. Der zuständige Dezernent sagte während der Sitzung zu, sich des Themas mit Nachdruck anzunehmen und die Ratsversammlung über die konkreten Schutz- und Präventivmaßnahmen zu informieren.
    „Wer Retter, Helfer und Menschen angreift, die dem Gemeinwohl dienen, der greift uns alle an“, mahnte Ratsfrau Julia Brüggen während der Ratsversammlung und warnte davor, dass der öffentliche Dienst weiter zur Gefahrenzone werde.
    Für Gewalt ist in der Gesellschaft kein Platz!
    Die AfD-Ratsfraktion fordert Respekt und Sicherheit für die öffentlich Bediensteten und sieht Politik, Gesellschaft und Verwaltung in der Pflicht, sich dafür aktiv einzusetzen.