CO2-Sensoren

    Rede der Vorsitzenden der AfD-Ratsfraktion, Ratsfrau Julia Brüggen, in der Ratsversammlung am 17.09.2020 zu ihrem Antrag, CO2-Sensoren in städtischen Gebäuden zu installieren

    Es gilt das gesprochene Wort!

    Sehr geehrter Herr Stadtpräsident,
    sehr geehrte Damen und Herren,

    auch wenn wir heute viel über Baden und Strand sprechen, die kalte Jahreszeit steht nun unmittelbar bevor. Die Menschen sind dann wieder drinnen, die Temperaturen sinken und die Fenster bleiben geschlossen. Es wird allgemein angenommen, dass Herbst und Winter ein erhöhtes Infektionsgeschehen mit sich bringen werden. Die Corona-Gefahr in geschlossenen Räumen wächst. Aerosole gelten als ein Übertragungsweg für das Coronavirus. Die Viren sind in mikroskopisch feinen Partikeln enthalten, die mit der Atemluft ausgestoßen werden.

    Zur Reduzierung der Aerosolbelastung in Innenräumen wird regelmäßiges Lüften empfohlen. Das gilt ganz besonders dann, wenn viele Menschen über einen langen Zeitraum hinweg gleichzeitig in einem Raum sind. CO2-Sensoren sind eine einfache und preiswerte Methode zum Messen des Kohlendioxidanteils in der Raumluft und zeigen wie gut oder schlecht ein Räum belüftet wurde. Je mehr CO2 es gibt, desto mehr Aerosole sind im Raum. Unser Antrag hat zum Ziel, den Bedarf an CO2-Sensoren für gemeinschaftlich genutzte Räume in öffentlichen Gebäuden zu ermitteln, um diese kurzfristig mit CO2-Ampeln auszustatten – zum Zwecke des Infektionsschutzes. Dabei sind die Raumgröße, Art und Intensität der Nutzung zu berücksichtigen. Klassenzimmer, Sitzungsräume und Aufenthalts- und Wartebereiche haben hierbei Priorität.

    Es gibt zwar Empfehlungen zum richtigen Lüften, aber Stoßlüften, Querlüften und Durchzug haben nicht überall den gleichen Effekt. Raumgröße, bauliche Gegebenheiten, Wind und Temperaturunterschiede – das alles beeinflusst die Luftaustauschrate. Als Laien haben wir kein Gefühl dafür, wie gut oder schlecht die Luft ist. Es gibt aber häufig das subjektive Empfinden, das fälschlicherweise kalte Luft mit frischer Luft gleichsetzt. Das führt dazu, dass in der Heizperiode zu kurz und zu selten gelüftet wird. Wer kennt sie nicht aus dem Arbeitsalltag mit den Kollegen im Büro: die konfliktträchtige Frage „Fenster auf oder zu“?  Auch der Ratssaal muss zusätzlich manuell über die Fenster und Türen belüftet werden und auch hier vernahm ich schon Unmut über Essensgeruch aus dem Flur oder kalte Zugluft.
    Eine CO2-Ampel informiert mittels der Farbgebung optisch und unmissverständlich über die aktuelle Luftqualität im Raum und gibt somit aktiv Hilfestellung bei der manuellen Belüftung.

    Sie erhöht dadurch nicht nur die Akzeptanz für das regelmäßige Lüften, sondern auch den Infektionsschutz für alle im Raum Befindlichen. Es gilt als unbestritten, dass der lange Aufenthalt in schlecht belüfteten Räumen ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellt. Die Zufuhr von Frischluft gilt derzeit als die wirkungsvollste Methode zur Reduzierung der Infektionsgefahr in Innenräumen, neben Abstands- und Hygieneregeln sowie dem Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung.

    Die Ausstattung bzw. Nachrüstung aller öffentlicher Gebäude mit raumlufttechnischen Anlagen, Hepa-Filtern und mobilen Luftreinigern wird langwierig und sehr teuer. Die Ausstattung mit CO2-Ampeln kann kurzfristig und zu überschaubaren Kosten umgesetzt werden. Sie sind Hilfsmittel zur Verbesserung der Luftqualität und ein Element der Corona-Vorsorge zugleich.

    Wir bitten um Zustimmung zu unserem Antrag.